Ein Wahrzeichen und Stadtbild prägendes Kulturdenkmal
Die Stadt Hamburg ist einfach umwerfend beeindruckend, was ihre Landschaft an Wahrzeichen und Kulturdenkmälern betrifft. Die Köhlbrandbrücke gehört unumstritten dazu und prägt seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1974 das Stadtbild. Durch ihre Höhe weiträumig sichtbar, wurde die Brücke schnell zum Wahrzeichen der Stadt und ist zudem in der Liste der Hamburger Kulturdenkmäler unter der Nummer 28577 erfasst.
Wenn man auf der Brücke steht oder vielmehr fährt, bekommt man einen wahnsinnig tollen Panoramablicke über den Hafen. Allerdings ist dieser Blick nicht im Spaziergang zu genießen, denn für Fußgänger und Radfahrer ist die Köhlbrandbrücke leider gesperrt.
Einzige Ausnahme ist der Köhlbrandbrückenlauf. Dafür musst du jedoch sportliche 12 km hin und zurück joggen. Aber was tut man nicht alles, für einen großartigen Blick auf die schönste Stadt der Welt? Und wenn dann noch die Endorphine aus der Bewegung durch dich hindurch strömen, war dieses Erlebnis alle Mühe wert ;-).
Die Köhlbrandbrücke vom Wasser aus erkunden
Wenn du es etwas gemütlicher magst, ist es sinnvoll die Brücke vom Wasser aus zu bestaunen. Das geht nämlich ziemlich einfach mit einer Hafenrundfahrt. Denn die Brücke verbindet die Elbinsel Wilhelmsburg mit der Bundesautobahn 7 und überspannt den 325 Meter breiten Köhlbrand. Durch diesen Arm der Süderelbe schippern wir regelmäßig auf der „Jagd“ nach den täglich wechselnden Containerschiffen, die hier im Hamburger Hafen an den Terminals zu finden sind.
Hier im Hafen legen viele Containerschiffe an, u. a. am Containerterminal Altenwerder und der Automobilverladeanlagen an der Rethe. Diese Schiffe werden dort gelöscht oder umgeschlagen, weshalb es niemanden wundert, dass die Köhlbrandbrücke ca. 36 Prozent Schwerverkehr zu verzeichnen hat. Somit dient die Brücke hauptsächlich dem Hafenverkehr zwischen der östlichen Hafenseite und der Bundesautobahn 1 sowie der westlichen Hafenseite und der A 7.
Der Vorteil einer Erkundung der Köhlbrandbrücke vom Wasser aus liegt klar darin, dass man hier einen wirklich guten Eindruck von den Dimension der Brücke bekommt. Denn mit einer Höhe von 55 Metern ist dieses Bauwerk ziemlich beeindruckend und Autofahrer müssen schwindelfrei sein, wenn sie einen Blick über den Rand der Brücke riskieren.
Kaum zu glauben, dass diese Brücke trotzdem zu klein bzw. zu niedrig geworden ist für den Containerfrachtverkehr. Denn inzwischen fahren sich die größten Containerriesen an der Köhlbrandbrücke die Antennen ab.
Ein Kulturdenkmal für den Abriss
Als die Köhlbrandbrücke 1998 vom niederländischen Schwimmkran „Rotterdam“ beschädigt wurde, war klar, dass da was nicht stimmt. Zwar war die Ursache des Unfalls die Fehleinschätzung der Auslegerhöhe des Krans, jedoch wurde schnell klar, dass auch andere Schiffe inzwischen nur knapp unter der Brücke durchpassen.
Im Jahr 2012 kam die Nachricht, dass die Köhlbrandbrücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. Im Jahr 2017 begannen die Planungen für eine neue Köhlbrandbrücke mit einer Durchfahrtshöhe von mindestens 73,5 Metern. Ab 2030 solle diese dann zur Verfügung stehen.
Den Hamburgern jagte 2018 zwischenzeitlich eine Nachricht das Hamburger Abendblatts einen Schreck ein. Dort berichtete man, dass die Brücke möglicherweise durch einen doppelstöckigen Tunnel ersetzt werden könnte. Die Planung sähe vor, auf der unteren Ebene eine Fahrbahn für autonom fahrende Containertransporter einzurichten. Ein Tunnel hätte diverse Vorteil, so der Bericht. Im Bau zwar teurer als eine neue Brücke, lägen die Unterhaltskosten langfristig jedoch deutlich niedriger. Zudem könnten Schiffe aller Größen bei jedem Wasserstand den Containerhafen Altenwerder anfahren, wenn die Brücke wegfällt.
Diese Pläne sind wohl inzwischen weiter gediehen, denn im Februar 2020 unterzeichneten der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, und unser erster Bürgermeister eine gemeinsame Absichtserklärung über die Erneuerung der Köhlbrandquerung. Diese sieht vor, die Köhlbrandquerung zur Bundesstraße umzustufen und dann mit Bundesmitteln zu fördern.
Wie es weiter geht mit der Köhlbrandbrücke
Die Hamburger Morgenpost berichtete, dass die bestehende Köhlbrandbrücke bis 2030 genutzt, anschließend abgerissen und durch einen Tunnel mit zwei Ebenen ersetzt werden soll. Der Tunnel würde demnach die Köhlbrandquerung als Bundesstraße übernehmen. Damit trägt der Bund die Baukosten und die Stadt Hamburg die Instandhaltungskosten des Tunnels trägt.
Wir als Hamburger sind ja den Slogan der Stadt schon gewohnt: „Sie bauten auf und rissen nieder, hatten Arbeit immer wieder.“ Dennoch wird uns die Köhlbrandbrücke ziemlich fehlen im Stadtbild und auch als Wahrzeichen.
Also wenn du die legendäre Brücke nochmal sehen willst, solltest du in den nächsten 9 Jahren die Zeit ausgiebig nutzen!