Wenn ich von unseren Gästen nach den schönsten Hamburger Fotospots gefragt werde, ist eine Empfehlung meinerseits immer dabei:
Das Wasserschloss in der Speicherstadt.
Vor allem vom Wasser aus betrachtet, ist es wirklich prächtig anzuschauen. Ich werde nicht müde, mich daran zu erfreuen, wenn wir mit unserer Barkasse, sei es die HERTHA oder die HANNA durch den Kanal hin zum Wasserschloss fahren. Für unsere Gäste ist es ebenfalls atemberaubend, wenn wir dort halten und die Barkasse drehen, um alle Seiten dieses Bauwerkes zu bestaunen. Diese Schönheit selbst zu knipsen spart an der Stelle auf jeden Fall die Postkarte. ;-)
Aber nicht nur von außen ist das Wasserschloss sehenswert. Im Schloss selbst befindet sich heute ein Teekontor mit Gastronomie. Dort kann man wunderbar in die duftende Welt der Teesorten eintauchen oder ein Lunch genießen.
Die Speicherstadt hat neben dem Wasserschloss noch allerhand mehr zu bieten:
Das seit 2015 anerkannte UNESCO Weltkulturerbe ist für die Geschichte Hamburgs tatsächlich ein wichtiges Denkmal. Als Lagerstätte für Güter wie Kaffee, Tee und Tabak war die Speicherstadt von großer Bedeutung und wurde ab 1883 eigens zu diesem Zweck erbaut. Dafür mussten seiner Zeit tausende Eichen gefällt werden, deren Stämme noch heute die neugotische Backsteinarchitektur tragen.
Allerdings diente die Speicherstadt als Lagerhauskomplex mit Zunahme des Containerumschlages weitestgehend aus. Das hat die findigen Hamburger aber nicht daran gehindert, sie weiterhin nutzbar zu machen. Inzwischen beherbergen die einstigen Lagerhäuser viele Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und Büroflächen. Hier sind unter anderem das Miniaturwunderland, der Hamburger Dungeon und zahlreiche Museen zu finden. Nicht zuletzt das Kaffeemuseum mit hauseigener Rösterei.
Diese vielen Highlights sind genug Argumente, weshalb unsere Gäste auf den Schiffen natürlich auch immer die Speicherstadt besuchen wollen. Allerdings stellt uns die Speicherstadt für Hafenrundfahrten immer vor besondere Herausforderungen. Denn man kommt weder mit jedem Schiff noch zu jeder beliebigen Zeit durch die Speicherstadt. Grund dafür ist der Tidenhub.
Tidenwas!?
Der Tidenhub ist der durch die Gezeiten der Elbe verursachte Unterschied im Wasserstand zwischen Niedrigwasser (Ebbe) und dem Hochwasser (Flut). Und der hat in der Speicherstadt beträchtliche Auswirkungen! Denn bei Niedrigwasser kann man getrost mit Gummistiefeln durch die Kanäle laufen. Hat die Flut hingegen einen bestimmten Pegel erreicht, passen selbst die schlanken und niedrigen Barkassen nicht unter den zahlreichen Brücken der Speicherstadt hindurch. Es ergibt sich durch die Gezeiten der Elbe also immer ein Zeitfenster von ca. drei Stunden, in dem eine Barkasse gut durch die Kanäle der Speicherstadt fahren kann.
Fahrgastschiffe haben durch diese Begebenheiten übrigens zu keiner Zeit eine Chance hier durch zu kommen.
So und wenn ich schon so viel von der Speicherstadt erzähle, kommt jetzt noch ein persönlicher Tipp:
Am schönsten ist die Speicherstadt am Abend. Dort hat der Hamburger Künstler Michael Batz eine wunderschöne Lichtinstallation geschaffen, die in der Dämmerung und eintretenden Dunkelheit eine besondere Atmosphäre schafft. Das ganze vom Schiff aus zu sehen, ist mit einer Lichterfahrt auf dem Wasser täglich möglich und besonders geeignet für die Romantiker unter uns! Aber auch eine Hafenrundfahrt am Tage ist durch die Speicherstadt sehr informativ und eine der schönsten Arten, diese zu entdecken.
Ahoi!
Eure Mareike