Auf den Landungsbrücken geht Hafenluft schnuppern am besten
Was bedeutet das eigentlich „im Hafen“ zu sein? Wie ich letzte Woche ja beschrieben habe, musst du das mit dem „Hafen“ in Hamburg etwas größer, weiträumiger und vielfältiger denken. Das ist allein schon damit begründet, dass der Hamburger Hafen eine Ausdehnung von 72 Quadratkilometer hat und damit von seiner Fläche her der größte Hafen Europas ist.
Aus diesen Dimensionen eine konkrete Empfehlung für einen Besuch auszusprechen, fällt mir persönlich schwer. Denn der Hafen ist einfach super vielfältig und an vielen Orten spannend.
An einem Ort im Hafen kommst du jedoch nicht vorbei:
An den St. Pauli Landungsbrücken!
Als Bauwerk sind die Landungsbrücken besonders, weil es sich hierbei um eine sehr clevere technische Konstruktion handelt. Die Brücken münden auf schwimmende Pontons, die sich mit der Tide heben und senken, welche ununterbrochen den Wasserstand der Elbe beeinflusst. Somit ist der Zugang zu den Schiffe, die hier anlegen immer gewährleistet.
Und das Interessanteste ist, dass die meisten Menschen dieses Geschehen nicht mal bemerken! Wenn du also die Landungsbrücken besuchst, achte einmal darauf, wie sich die Neigung der Brücken ändert. Bei Ebbe sind die Brücken nämlich deutlich steiler, als bei Flut.
Die Landungsbrücken sind zwar nicht direkt der Hafen, aber sie sind der Zugang dazu. Denn alles, was in Sachen Hafenrundfahrt Rang und Namen hat, startet von hier! Und die Auswahl ist groß. Du kannst eine oder zwei Stunden fahren, mit oder ohne Speicherstadt, die Containerterminals ansteuern oder abends eine Lichterfahrt machen. Das geht alles da unten an den Landungsbrücken los!
Auch die Fähren zum Musical Boulevard legen hier ab. Das ist dein einziger Zugang, wenn du ein Musical besuchen möchtest.
Selbst wenn du nicht AUF die Elbe möchtest, lohnt sich ein Besuch an den Landungsbrücken! Schon allein deshalb, weil du dort echtes Hafenflair mit viel Gewusel erleben kannst. Hier ist beinah immer was los. Nur zu Corona Zeiten habe ich die Landungsbrücken ruhig erlebt. Dafür bin ich jetzt umso begeisterter, wenn ich all die Menschen sehe, die sich dort wieder tummeln.
Um von den Landungsbrücken auf die Südseite der Elbe zu kommen musst du übrigens auch nicht unbedingt auf’s Wasser.
Dafür kannst du alternativ den alten Elbtunnel benutzen!
Der Eingang zum alten Elbtunnel befindet sich direkt an den Landungsbrücken und ist mit seinem grauen Kuppelgebäude nicht zu verfehlen.
Diesen Tunnel zu besuchen ist schon deshalb spannend, weil es sich dabei um ein historisch bedeutendes Bauwerk handelt. Einst war er mit seinen geräumigen Holzfahrstühlen die Innovation schlechthin. Er ermöglichte vielen Menschen gleichzeitig den Zugang zum Südufer der Elbe, ohne dabei den mitunter rauen Gegebenheiten auf dem Wasser ausgesetzt zu sein.
An heißen Sommertagen ist es im Tunnel richtig angenehm. Du bekommst dann dort unten ein Stück Hamburger Geschichte zu sehen und holst dir gleichzeitig eine nette Abkühlung. Und der Ausflug auf die andere Seite der Elbe lohnt sich! Von hier kannst du wackelfreie Bilder vom Panorama der Stadt Hamburg machen oder einfach den Blick darauf genießen.
Eine weitere Besonderheit und ein richtiges „Schätzchen“ an den Landungsbrücken ist das Museumsschiff die „Rickmer Rickmers“.
Der betagte Dreimastfrachtsegler kann täglich besichtigt werden. Und nicht nur das! Hier kannst du mit etwas Mut auch in die Takelage klettern und die Aussicht von oben auf den Hafen genießen. Nach einem solchen Aufstieg bietet sich dann ein leckeres Essen im Restaurant des Schiffs an.
Du hast auch Lust, deinen Besuch an den Landungsbrücken etwas kultiger zu gestalten?
Dann ist das Hard Rock Café deine Adresse!
Direkt im Hauptgebäude der Landungsbrücken befindet sich eines der bekannten Hard Rock Cafés. Hier kannst du Burger und andere Leckereien futtern und dich an der legendären Atmosphäre mit guter Rockmusik erfreuen.
Last but not least
Es gibt noch weitere Sehenswürdigkeiten, die du unweit der Landungsbrücken findest. Da wäre beispielsweise die Cap San Diego zu nennen. Auch dies ist ein Museumsschiff, allerdings der jüngeren Generation aus der Zeit als Waren noch nicht mit Containern aber schon mit Dampfschiffen transportiert wurden. An Bord befindet sich auch ein Escape Room für ein besonderes Erlebnis.
Auch die St. Michaeliskirche ist nur einen Steinwurf von den Landungsbrücken entfernt und eines der „Must See“ in Hamburg.
Und wenn du nach den ganzen Erkundungen ordentlich Hunger bekommen hast und mal etwas anderes als Fischbrötchen essen willst, kannst du dich im beliebten Portugiesenviertel stärken. Hier findest du eine reichhaltige Auswahl an mediterranen Köstlichkeiten und kannst dich für weitere Entdeckungstouren stärken.